Im ICD-10 Diagnoseschlüssel steht U10.9 für Multisystemisches Entzündungssyndrom in Verbindung mit Covid-19, nicht näher bezeichnet
Unter U08 bis U10 werden im Diagnoseschlüssel ICD-10 die Coronavirus-Krankheit-2019 in der Eigenanamnese, der Zusammenhang eines akuten Zustands mit vorausgegangener Covid-19-Krankheit und das Multisystemische Entzündungssyndrom in Verbindung mit Covid-19 verschlüsselt. U10.9 steht für Multisystemisches Entzündungssyndrom in Verbindung mit Covid-19. Das ist eine starke Entzündungsreaktion des Körpers auf Covid-19.

U10.9: Multisystemisches Entzündungssyndrom in Verbindung mit COVID-19, nicht näher bezeichnet

Inkl.: „Kawasaki-like“-Syndrom zeitlich assoziiert mit Covid-19; Multisystem Inflammatory syndrome in children (MIS-C) zeitlich assoziiert mit Covid-19; Paediatric inflammatory multisystem syndrome (PIMS) zeitlich assoziiert mit Covid-19; Zytokinsturm zeitlich assozieert mit Covid-19

Exkl.: Mukokutanes Lymphknotensyndrom (Kawasaki-Krankheit) M30.3; Zytokinfreisetzungs-Syndrom (Cytokine release syndrome) D76.4

Das Multisystemische Entzündungssyndrom in Verbindung mit Covid-19 ist ein im Zuge der Covid-19-Pandemie erstmals bei Kindern und Jugendlichen aufgetretenes Krankheitsbild. Den Bezug zu Kindern zeigt auch die englischen Bezeichnung Multisystem Inflammatory syndrome in children, kurz MIS-C. Andere Bezeichnungen dafür lauten Paediatric inflammatory multisystem syndrome (PIMS ), Paediatric multisystem inflammatory syndrome (PMIS) und Multiinflammatorisches Syndrom.

Multisystemisch bedeutet, dass viele Organsysteme wie Herz und Lunge, das Verdauungssystem, die Haut, das Nervensystem oder das blutbildende System betroffen sind.

Das von SARS-CoV-2 ausgelöste Multisystemische Entzündungssyndrom MIS-C kann sich bei Kindern durch folgende Symptome zeigen:

Unbehandelt kann das Multisystemische Entzündungssyndrom einen Kreislaufkollaps und Schäden an den Herzkranzgefäßen verursachen. Die starke Entzündungsreaktion der Gefäße ähnelt dem Kawasaki-Syndrom. Daher auch die Bezeichnung „Kawasaki-like“-Syndrom. Die Kawasaki-Krankheit ist eine nur bei Kleinkindern auftretende Autoimmunkrankheit, die schlimmstenfalls bis zum Organversagen führen kann.

Allerdings ist die von SARS-CoV-2 verursachte und den gesamten Körper umfassende Entzündungsreaktion deutlich schwerwiegender als das Kawasaki-Syndrom. Außerdem auch schwerwiegender als ein toxischer Schock, der beispielsweise durch eine schwere bakterielle Infektion entstehen kann. MIS-C kann tödlich enden.

In seltenen Fällen können Kinder auch noch einige Wochen nach einer „stillen“ (ohne Symptome verlaufenden) Corona-Infektion noch ein schweres Entzündungssyndrom entwickeln.

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