Was ist ein Facharzt für Innere Medizin und Angiologie?
Der Facharzt für Innere Medizin und Angiologie, kurz Angiologe, befasst sich mit Funktion und Erkrankungen des Gefäßsystems. Darunter fallen zum Beispiel Beschwerden mit Venen, Arterien, Lymphgefäßen sowie Krampfadern, Thrombosen, Ödeme, diabetische Füße. Ein Angiologe behandelt aber auch Patienten mit Schlaganfall.
Ausbildung zum Angiologen
Um Facharzt für Innere Medizin mit Schwerpunkt Angiologie zu werden, wird nach abgeschlossenem Medizinstudium und der Erteilung der Erlaubnis zur Ausübung des ärztlichen Berufs (Approbation) eine sechsjährige Weiterbildung absolviert. Das beinhaltet eine dreijährige allgemeine internistische Weiterbildung und eine dreijährige Weiterbildung in einer angiologischen Einrichtung.
Wo arbeitet ein Facharzt für Innere Medizin und Angiologie?
Angiologen können in Krankenhäusern oder Praxen als angestellte Fachärzte arbeiten oder als niedergelassene Angiologen eine eigene Praxis betreiben.
Wann gehst du zum Facharzt für Innere Medizin und Angiologie?
Dein Hausarzt wird dich bei Verdacht auf oder zur Mit- und Weiterbehandlung von unter anderem folgenden Erkrankungen an einen Facharzt für Innere Medizin und Angiologie überweisen:
- Aneurysma (Aussackungen der Hirnarterien)
- Dissektion (Verletzungen der Gefäßwand)
- Entzündungen der Gefäßwand
- Embolie (Gefäßverschluss)
- Arteriosklerose (Arterienverkalkung)
- Stenose (Verengung von Blutgefäßen)
- Thrombose (Blutgerinnsel im Blutgefäß)
- Krampfadern (knotig-erweiterte, oberflächlich sichtbare Venen)
- Lymphödem (gestaute Lymphflüssigkeit unter der Haut)
- Elefantiasis (schwerste Form des Lymphödems, bei der es zu enormen Schwellungen – meist der Arme und Beine – kommen kann)
Untersuchungen beim Gefäßarzt
Beim Facharzt für Gefäßerkrankungen können folgende Diagnoseverfahren zum Einsatz kommen:
- Ultraschall: Ultraschall, auch Sonografie, Sonographie oder Echografie genannt, ist ein bildgebendes Verfahren, mit dem der Facharzt für Innere Medizin und Angiologie verschiedene Körperregionen und Organe beurteilen kann.
- Farbdoppler: Die farbkodierte Doppler-Sonografie, auch Angiodynographie oder kurz FKDS genannt, ist eine Art Ultraschalluntersuchung, bei der der Blutfluss in Venen und Arterien farblich dargestellt wird. Auch können Gefäßverengungen wie Plaques und Stenosen abgebildet werden.
- Röntgenuntersuchungen mit Kontrastmittel (Angiografie, Phlebografie oder Computertomografie). Die Angiografie, auch Angiographie geschrieben, findet unter Vollnarkose oder unter örtlicher Betäubung statt. Der Facharzt für Innere Medizin und Angiologie spritzt dem Patienten ein Kontrastmittel in das zu untersuchende Blut- oder Lymphgefäß. Anschließend erfolgt eine Röntgenaufnahme. Durch das Kontrastmittel kann der Angiologe Blut- bzw. Lymphgefäße auf dem Röntgenbild bis in die feinsten Äste erkennen. Als Phlebografie wird eine Röntgenuntersuchung der Venen bezeichnet. Um die Venen auf dem Röntgenbild darstellen zu können und ihren Zustand beurteilen zu können, spritzt der Angiologe dem Patienten ein Kontrastmittel.
- Magnetresonanztomografie (Angiografie). Die Magnetresonanz- Angiographie, auch Magnetresonanztomographie (Angiographie) geschrieben und MR-Angiografie oder Kernspin-Angiografie genannt, kann zur Diagnostik der Arterien eingesetzt werden. Dazu spritzt der Angiologe ein Kontrastmittel. Anschließend wird der Patient in den Magnetresonanztomographen verschoben und der Arzt erhält Bilder, die Verengungen der Gefäße detailliert abbilden. Auch Aussackungen der Hirnarterien (Aneurysma), Verletzungen der Gefäßwand (Dissektion), Entzündungen der Gefäßwand oder Gefäßfehlbildungen mit Kurzschlüssen von Venen und Arterien können auf diese Weise erkannt werden. Bei Untersuchungen der Arterien des Gehirns ist die MR-Angiografie auch ohne Kontrastmittel möglich.
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