Frau steht mit ausgebreiteten Armen am Strand
Erholungseffekt im Urlaub und Neurodermitis müssen sich nicht ausschließen.

Sobald die Neurodermitis in einem Schub ausbricht, ist an Erholung kaum zu denken. Juckende Haut, schmerzende Stellen und das unwohle Gefühl stellen sich dann als dauerhafter Begleiter ein. Das gewohnte Umfeld verlassen und für ein paar Tage die Seele baumeln lassen – für die Haut ist das oft eine enorme Herausforderung durch die veränderten Umgebungsparameter. Damit der Urlaub trotz Neurodermitis entspannend(er) wird, helfen diese 5 Tipps.

Die Umgebung vor der Buchung überprüfen

Einige Umweltfaktoren können die Symptome der Neurodermitis verschlimmern. Sonnenlicht, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftverschmutzung sind solche Faktoren, die einen erneuten Ausbruch begünstigen können. Vor der Reisebuchung ist deshalb Recherche angesagt.

Da die hauteigene Barrierefunktion gestört ist, reagieren Betroffene auch auf vermeintlich harmlose Umweltreize mit juckenden oder geröteten Hautstellen. Gerade der Urlaub außerhalb der eigenen Umgebung in anderen Ländern kann bedingt durch eine höhere Luftverschmutzung oder Luftfeuchtigkeit zu einem erneuten Ausbruch führen. Empfehlenswert sind deshalb Reisen in Regionen, die dem eigenen Umfeld zu Hause mit Blick auf die Umweltbelastungen ähneln.

Tipp: Auch der UV-Index spielt eine wesentliche Rolle. Er kann Neurodermitis begünstigen, wenn er zu hoch ist.

Die richtige Kleidung einpacken

Erholungseffekt im Urlaub und Neurodermitis müssen sich nicht ausschließen. Ein wichtiger Faktor bei der Vorbereitung auf die Reise ist die optimierte Packliste. Dabei sollten die richtigen Kleidungsstücke keinesfalls fehlen. Leichte und lange Kleidung sorgt für zusätzlichen Sonnenschutz und ist eine wahre Wohltat für die Haut. Damit diese unter der Hitze nicht schwitzt und die Neurodermitis dadurch zusätzlich gefördert wird, sind leichte atmungsaktive Stoffe wie Baumwolle, Wolle oder Leinen ideal. Synthetische Stoffe können die Haut reizen und die Symptome verschlimmern.

Um auch der Neurodermitis eine Erholung zu gönnen, sollte die Haut durch leichte Stoffe und lange Kleidung vor den Sonnenstrahlen und dem Austrocknen geschützt werden.

Wer unter Schweißneurodermitis leidet, sollte seine Kleidung vor allem in den Sommermonaten häufiger im Urlaub wechseln. Andernfalls könnte die Zusammensetzung im (getrockneten) Schweiß zu einer Verschlimmerung der betroffenen Hautstellen (beispielsweise verstärkte Juckreiz, mehr Rötungen und Brennen) führen.

Cremende Pflege darf auch im Urlaub nicht fehlen

Sonnenschutz für die Haut ist unabdingbar, auch bei Neurodermitis-Betroffenen. Sie sollten Präparate nutzen, die Inhaltsstoffe wie Zinkoxid und Titandioxid und ein breites Spektrum an UVA- sowie UVB-Schutz bieten.

Optimal sind außerdem Cremes mit natürlichen Ölen, wie Olivenöl und Jojobaöl, die dazu beitragen, die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen. Zusätzlich stärken sie die natürliche Schutzbarriere auf der Haut, um weitere Schäden durch Sonneneinstrahlung zu verhindern. Damit die Schutzwirkung den ganzen Tag gegeben ist, sollten die Präparate regelmäßig neu aufgetragen werden, vor allem nach dem Baden im Meer oder im Pool. Auch das umsichtige Abtrocknen nach dem Spaß im kühlenden Nass ist wichtig, um die Haut nicht zusätzlich zu reizen.

Das richtige Nass auswählen

Schwimmen erfrischt nicht nur im Urlaub, sondern erhöht auch die Vitalität und stärkt das Immunsystem auf natürliche Weise. Doch die Berührung mit Wasser auf der Haut kann die Neurodermitis noch stärker zum Ausbruch bringen oder, mit dem richtigen Nass, eine wohltuende Wirkung haben. Betroffene sollten mit Chlor angereichertes Wasser (beispielsweise in Pools) meiden, da die Inhaltsstoffe eine zusätzliche reizende Wirkung auf der Haut auslösen können.

Das Baden in Salzwasser kann hingegen äußerst wohltuend für die Haut sein. Die Kombination aus Salzwasser und Sonnenlicht hilft, die juckende, gereizte Haut zu beruhigen und Entzündungen zu lindern. Außerdem wird dem Salzwasser eine antiseptische Wirkung zugeschrieben, die dazu beiträgt, Bakterien und andere Mikroorganismen abzuwehren, die die Krankheit verschlimmern.

Zeigen sich jedoch auf der Haut bereits sichtbare, juckende Wunden, sollte das Bad auch im Salzwasser ausbleiben. Beim Baden selbst ist das Tragen von langer Kleidung ebenfalls von Vorteil. Es schützt die empfindliche Haut zusätzlich und lässt dennoch die wohltuende, salzhaltige Flüssigkeit in Maßen an die Haut. Nach dem Baden dürfen die passende Feuchtigkeitspflege und der Sonnenschutz nicht fehlen, denn durch das Salzwasser wäscht sich die vorher aufgetragene Creme/Lotion meist ab und lässt die Haut ungeschützt zurück.

Vorbereitung für den Notfall

Damit der Urlaub erholsam wird, ist Vorbereitung empfehlenswert. Kommt es zu Hause zum Neurodermitis-Ausbruch, wissen Betroffene überwiegend, was zu tun ist. Die für die Behandlung notwendigen Präparate stehen im Schrank und auch der Kontakt zum behandelnden Arzt ist bekannt. Wer in den Urlaub reist, findet sich häufig in einer anderen Umgebung wieder. Die Unsicherheit, wo es ärztliche Notfallversorgung oder eine Apotheke gibt, wenn die entspannte Urlaubsstimmung schnell zunichtemachen.

Deshalb sollten die notwendigen Medikamente und Pflegeprodukte stets in der Reisetasche sein. Hilfreich ist ebenso die Recherche zu Krankenhäusern, Ärzten und Apotheken vor Ort. Damit wird es leichter, bei einem Neurodermitis-Ausbruch und benötigte Hilfe schnell und organisiert zu reagieren.

Vor allem im Sommer darf die optimale Versorgung mit Feuchtigkeit und einem guten UV-Schutz auf der Neurodermitis-geplagten Haut nicht fehlen.

Tipp: Es gibt sogar Neurodermitis-freundliche Hotels

Die Ursachen für Neurodermitis können ganz unterschiedlich sein. Umweltfaktoren, bestimmte Hautreizstoffe, Allergene oder Textilien rufen oftmals die typischen juckenden und geröteten Hautstellen hervor.

Damit der Urlaub zu einer Wohltat für die Haut wird, sollten die Neurodermitis-auslösenden Dinge vermieden werden. Bei einer Unterkunft in einem Hotel, wo bereits Bettwäsche, Handtücher und andere Textilien zur Verfügung gestellt werden, ist das nicht immer so einfach. Wer weiß, dass seine Neurodermitis durch bestimmte Textilien oder Inhaltsstoffe in Waschmitteln oder Parfüms ausgelöst wird, sollte bei der Buchung der Unterkunft darauf achten. Die Nachfrage beim Hotel kann helfen, wichtige Informationen zu verwendeten Waschmitteln zu erhalten. Häufig lässt sich auf Wunsch auch die Bettwäsche weglassen, sodass das eigene Wissen, Laken und Bezüge mit den Neurodermitis-freundlichen Waschmitteln mitgebracht werden können.

Mittlerweile gibt es sogar zahlreiche Unterkünfte, die sich auf Neurodermitis-Betroffene spezialisiert haben. Sie vermeiden reizende Stoffe, beispielsweise Parfüms oder Pflegeprodukte in den Räumlichkeiten und behandeln die Bettwaren nur mit natürlichen Waschmitteln, ohne Neurodermitis-auslösenden Inhaltsstoffe.

Zusätzlich gibt es in den Neurodermitis-spezialisierten Hotels/Anlagen oft wohltuende Behandlungen und Kuren. Sie pflegen die Haut zusätzlich und gönnen auch ihr durch sanfte Peelings, angenehme (salzhaltige) Bäder und wohltuende Pflege eine Auszeit.

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