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Die Praxis Huber gibt es schon viele Jahrzehnte. Sie ist stark frequentiert und räumlich zu klein. Nimmt der Platzmangel überhand, wird in ein oberes Stockwerk ausgewichen. Die Arzthelferin quetschen sind in enge Anmeldung und versuchen mit Regeln, Strenge, aber auch mit Freundlichkeit den Andrang zu bewältigen. Datenschutz kommt dabei etwas zu kurz. Die Praxis wurde vom alten Dr. Huber an seine beiden, auch nicht mehr ganz jungen Söhne übergeben. Diese führen sie in alter Weise fort: Mit Patienten wird nicht zimperlich umgegangen, vor allen nicht verbal. Besonders beliebt ist es, dem Patienten beim Verlassen des Sprechzimmers einen derben Spruch mitzugeben, den auch das gesamte Wartezimmer hören kann. Man kommt sich vor wie zu Pfarrer Kneipps Lebenzeiten. Neue Patienten werden in der Regel von zwei angestellten Ärzten behandelt. Derzeit eine moderne junge Ärztin, die - anders als die Dres. Huber - Neuem gegenüber aufgeschlossen ist und einem etwas älteren Arzt, der nach eigenen Erzählungen seine eigene Praxis aufgeben musste. Gelegentlich sieht man vermutliche AiPs (Ärzte im Praktikum), die einem jedoch nicht näher vorgestellt werden. Die Terminvereinbarung gestaltet sich schwierig, da es wenig freie Termine gibt. Abhilfe soll eine offene Sprechstunde schaffen, die in letzter Zeit mehrfach neu gestaltet wurde und meines Erachtens trotzdem nicht funktioniert. Wartezeiten können 1-2 Std. betragen. Rezepte muss man telefonisch oder schriftlich einen Tag vorher bestellen. An der Anmeldung muss man klar sagen, was man will. Insbesondere wenn man z. B. "zur Spritze" kommt. Dann bemühen sich die Helferinnen um einen möglichst schnellen, reibungslosen Ablauf. Verhält man sich "als Neuling" nicht entsprechend, wird man gerügt. Man muss sich in diese Praxis einfinden und einfügen, sonst wird einem die Art der Dres. Huber und die Hektik und Enge vermutlich zu viel.

04. Aug 2010